Tabakanbau China

Das weltgrößte Anbaugebiet für Tabak ist China. Dabei stammt etwa die Hälfte der weltweiten Ernte aus Asien. Bekannte Tabakmarken wie Virginia und Burley zählen unter anderen dazu.

Unter Tabakanbau versteht man den landwirtschaftlichen Anbau von Tabakpflanzen. Tabak ist eine Nutzpflanze und wird zum Gewinnen von Rohtabak genutzt. Die weltweite Ernte betrug 2010 etwa 7 Millionen Tonnen. Führt man sich vor Augen, dass Tabak derzeit aktuell in 175 Ländern angebaut wird, gewinnt man ungefähr eine Dimension davon, wie wichtig Asien für den Anbau ist. Im Tabakanbau werden Jahr für Jahr 20 Milliarden US Dollar an Umsatz erzielt. Hat sich in den vergangenen 40 Jahren der Tabakanbau in anderen Ländern halbiert, so ist dieser in Asien geradezu verdoppelt worden.

Asien ist hat den größten Tabakkonsum weltweit, fast 58% aller männlichen Asiaten rauchen

Nach den strikten Raucherschutzgesetzen weltweit ist heute China der attraktivste Absatzmarkt für die Tabakindustrie. Rauchen wird gesellschaftlich stark akzeptiert. Insgesamt gibt es weit über 300 Millionen Raucher in dem Land. Der größte Zigarettenhandel der Welt ist das chinesische Staatsmonopol, wobei die Tabaksteuern in China rund 10% der gesamten Steuereinnahmen ausmachen.

Die historischen Wurzeln der Tabakpflanze liegen jedoch unweigerlich in Amerika. Ihr Ursprung soll etwa 8000 Jahre zurückliegen. Schon in den Anfangszeiten wurde der Tabak in unterschiedlichen Formen konsumiert zum Beispiel als Kautabak, in Form von aufgerollten Blättern oder in Pfeifen.

Amerikanischer Tabak wird in Asien angebaut

So wird die bekannte und renommierte Tabaksorte Virginia, die ehemals gänzlich nur in Amerika angebaut wurde, heute fast überwiegend in Asien angebaut, danach folgen Brasilien und die USA. Dabei werden die Tabakblätter in einem beheizten Schuppen aufgehängt. Hier werden sie ungefähr eine Woche lang heißluftgetrocknet, wobei der natürliche Zuckergehalt fast komplett konserviert wird. Virginia Tabak hat heute einen Anteil von fast 60% an der Weltproduktion. Während der direkte Konkurrent Burley bislang noch überall in der Welt verteilt angebaut wird, lässt sich in Asien nur ein kleiner Prozentteil des Gesamtanbaues finden.

Unzählige Eigenmarken in Asien

Einige der bekanntesten Eigenmarken sind Derby und Zhong Nan Hai (benannt nach dem gleichnamigen Gebäudekomplex der Kommunistischen Partei Chinas). Wobei beide Sorten mit unterschiedlichen aber sehr starken Geschmacksrichtungen verfügbar sind. Unter Kennern gilt die Marke 51 (Wuyi) als Geheimtipp. Dabei ist diese Sorte mit ihrer weißen Kappe und der unten grünen Packung auch nur selten zu finden (eine besondere Alternative für Starkraucher). Geschmacklich haben die Wuyi einen leichten Menthol-Geschmack. Andere Liebhaber schwärmen wieder von den ebenfalls einheimischen Sorten Chuncheng und Shanghai Air.

Zigarrenliebhaber sollten sich auf dem chinesischen Festland daran gewöhnen, dass Cigarren nicht wie bei uns gewohnt in Holzkisten ausgeliefert werden, sondern viel mehr zu meist in einfachen Kunststoffkisten. Bekannt dafür ist der Zigarrenhersteller Wang Guan, Cigarren werden zu 20 Stück üblicherweise in besagten Kunststoffkisten ausgeliefert, die einzelne Cigarre selbst ist in Cellophan eingewickelt. Die Cigarre wird immer noch in Handarbeit hergestellt, so gleich auch keine der anderen. Das Aroma enthält einen leicht süßlichen Ton.