Wer Tabak in der Pfeife, als Cigarre, mit der Zigarette oder in einer anderen Form konsumiert, sollte sich nicht nur mit dem Equipment auskennen, sondern auch über die Herkunft und den Geschmack des Tabaks etwas Kenntnisse besitzen. So ist beispielsweise wenigen Raucher bekannt, dass in Europa reger Tabakanbau betrieben wird und es einige hervorragende Sorten gibt.

Tabakanbau auf dem europäischen Kontinent

Viele Staaten der europäischen Union betreiben Tabakanbau, der sogar von der EU gefördert wird. Herausragend sind dabei Frankreich, die Niederlande, Italien, Griechenland, Spanien, Portugal und auch Deutschland. Durch den Anbau in unterschiedlichen Gebieten haben sich viele verschiedene und regional spezifische Geschmacksorten entwickelt, so dass man auf den europäischen Kontinent von über 40 Tabaksorten ausgehen kann. Hauptsächlich wird Virginia Tabak angebaut. Der hellgelbe und durch Heißluft getrocknete Tabak schmeckt süß und strohig und findet häufig in Zigaretten Verwendung. Besonders in Griechenland sind viele Anbaugebiete des durch Sonne getrockneten Orienttabaks vorzufinden, der sich durch einen süßlichen und grasigen Geschmack auszeichnet. Darüber hinaus konzentriert sich der europäische Anbau auch auf den würzig und holzig schmeckenden Burley Tabak, der unter anderem bei Cigarren verwendet wird.

Geschichte des Tabaks

Der europäische Anbau von Tabak hat bereits eine über 400 Jahre lange Geschichte, spielt aber auf dem Weltmarkt in Konkurrenz zu China, Amerika und dem immer wichtiger werdenden Anbaugebiet Afrika eine untergeordnete Rolle. Dies ist hauptsächlich auf die klimatischen Bedingungen auf dem Kontinent zurückzuführen, welche in Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden zu kalt und in Gebieten wie Spanien oder Italien zu trocken sind. Die Tabakpflanze ist durch die ersten Entdeckungsreisen der Europäer nach Amerika auf den Kontinent gekommen. Die ersten Entdecker lernten dabei das Rauchen von den amerikanischen Ureinwohnern und fanden schnell Gefallen daran. So wurden Tabakpflanzen und Samen bereits kurz nach der europäischen Entdeckung Amerikas auf den alten Kontinent gebracht, wo man sich schnell daran machte, Tabak selbst anzubauen. Jedoch bemerkte man, dass dies doch ein schwierigeres Unterfangen sei, als man zunächst gedacht hatte und verlagerte den Anbau von Tabak in das kostengünstigere Amerika. Dennoch blieben einige Bauern dem Anbau von Tabak treu, da der Konsum von Cigarren oder Kautabak ständig anstieg und man sich erhoffte, dadurch größere Gewinne zu erzielen. Heutzutage subventioniert die EU zwar den Anbau von Tabak, rät aber den europäischen Landwirten dazu, andere Produkte anzubauen, da der Anbau in Europa zu kostenintensiv ist und deshalb als wenig konkurrenzfähig im Vergleich zu anderen Regionen eingestuft wird. Wenn man sich das nächste Mal wieder seine Zigarette, Pfeife oder Cigarre anzündet, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Tabak nicht nur zwingend aus Südamerika kommen muss, sondern auch aus der europäischen Heimat stammen kann.

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